Otto Appert (1930–2012)
Kurzbiographie
Pater Otto Appert wuchs am oberen Zürichsee auf und erste Funde einer obermiozänen Flora im luzernischen Sulzigtobel weckten sein Interesse an der Paläontologie. Nach Studien der Philosophie und Theologie reiste er als katholischer Missionar 1959 erstmals nach Madagaskar. Vertraut mit der madegassischen Sprache setzte sich Otto Appert in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit für die Bevölkerung ein. Begeistert von der Natur Madagaskars, insbesondere ihrer Vogelwelt, erarbeitete er sich ein profundes Wissen über die dortige Flora und Fauna.
So barg Otto Appert Fossilbelege reicher Floren aus dem oberen Jura und folgte der Einladung, seine für den Druck in den Schweizerischen Paläontologischen Abhandlungen vorbereitete Arbeit als paläobotanische Dissertation 1973 in Paris begutachten zu lassen. Der Schweizerische Nationalfonds unterstützte Otto Apperts Forschungsarbeiten über die Paläobotanik des oberen Jura und der von ihm entdeckten "Glossopteris-Floren" des Perms. Aufgrund seines Fundes einer rezenten zweihäusigen Wasserpflanze der Familie Hydrocharitaceae wurde 1982 die neue Pflanzengattung "Appertiella" durch C.D.K. Cook und L. Triest beschrieben.
Für seine Verdienste wurde Otto Appert 1994 von der Republik Madagaskar der Titel Chevalier de l'ordre national verliehen. 1988 kehrte Otto Appert in die Schweiz zurück. Im Jahr 2004 wurde er mit der Amanz Gressly-Auszeichnung der Schweizerischen Paläontologischen Gesellschaft geehrt. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahre 2012 in Werthenstein (LU).
Material in den Erdwissenschaftlichen Sammlungen
Abbildungsoriginale und Typen aus:
- Palaeontographica, Abt. B, 162: 50 pp., 40 pls. (ZB Freihand 04: USN 129)
- Die Pteridophyten aus dem Oberen Jura des Manamana in Südwest-Madagaskar (1973)
- Die fossile Makroflora der Unterkreide (Hauterivian) von Manja in Südwest-Madagaskar : Farne und Schachtelhalme (Filicatae und Equisetatae)
Weitere Informationen
Kurator
Dep. Erd- u Planetenwissenschaften
Sonneggstrasse 5
8092
Zürich
Schweiz